Ist Coaching nur etwas für die oberste Etage?
Am Anfang der „Coaching-Geschichte“ hat sich dieses Instrument der Personalentwicklung praktisch ausschließlich auf Vorstands- oder Geschäftsführungsebene etabliert. Nur die obersten Hierarchiepositionen liessen sich coachen. Zum einen, weil hier der Wunsch nach Diskretion schon immer besonders hoch und auch nachvollziehbar war, zum anderen aber auch aus Kostengründen.
In einem Blog-Beitrag des österreichischen
äußern sich einige Fachleute dazu, dass Coaching inzwischen nicht mehr nur einem elitären Kreis auf der Vorstandsetage vorbehalten ist, unter anderemMag. Günther Kampitsch, MBA (WIFI Steiermark):
„…Coaching wird in Unternehmen zum großen Teil von Führungskräften genutzt, allerdings ist hier im Lauf der Jahre auch ein „Top-down“-Trend erkennbar geworden: Wurde Coaching früher eher als Begleitung von Topmanagern verstanden, so hat es sich mittlerweile als Instrument der Personalentwicklung auch in den unteren Bereichen der Unternehmenshierarchie etabliert….“
via
Coaching nach dem Gieskannen-Prinzip? | HRweb
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Gründe für diese Entwicklung gibt es einige:
- Coaching ist individuell und damit wirksam und rentabel. Keine andere Form der Weiterbildung und Beratung ist so zielgenau auf den Bedarf des Klienten zugeschnitten und orientiert sich so konsequent an dessen Zielen, Themen und Anliegen. Der scheinbare Kostenvorteil von anderen Settings (in Gruppen) schmilzt schnell dahin, wenn man genau hinschaut, was denn am Ende hängenbleibt und wie der Transfer ins wirkliche Leben gelingt.
- Es ist inzwischen auch in weiten Kreisen akzeptiert und salonfähig, sich coachen zu lassen. Vor nicht allzu langer Zeit war Coaching eher eine klammheimliche Sache, mancher Klient wollte partout nicht, dass seine Umgabung davon erfuhr, dass er so was „braucht“. Im Gegenteil: Coaching ist heute in weiten Kreisen ein Luxus, und wer zeigt, dass er sich oder der Firma so eine Maßnahme wert ist, zeigt damit auch, dass er seine Grenzen kennt und bewußt an der Erweiterung dieser Grenzen arbeitet.
- Coaching ist durch neue Formen und Technologien auch nicht mehr an das Face-To-Face-Setting gebunden. Zur Zeit tauchen ständig neue Methoden, Tools und Erfahrungen auf, die zeigen, das virtuelle Formen von Coaching auch in vielen Fällen angebracht, zielführend und werthaltig sind. Wir haben zum Beispiel bei Broadcast Future ein „Virtuelles Verkaufscoaching für Mediaberater“ entwickelt, mit dem wir sehr gute Erfahrungen machen.
Die Veränderungen in der Coachingbranche laufen allerdings nicht nur bezüglich des Adressatenkreises ab, auch andere Einsatzfelder und andere Auftragsgrundlagen finden zunehmend Platz:
„…In früheren Jahren gab es Coaching oft erst als „Reparatur-Auftrag“, d.h. erst wenn etwas schief gelaufen war bzw. nicht funktionierte – und da wurden oft von den Coaches wahre Wunderdinge, innerhalb kürzester Zeit vollbracht, erwartet. Es wird sie weiterhin geben, diese „Reparatur-Aufträge“, aber mittlerweile erkennt die PE, dass es für alle Beteiligten gewinnbringender ist, wenn Coaching-Maßnahmen präventiv, ressourcenorientiert, eine fachliche und persönliche Entwicklung begleitend angeboten werden….“
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