Es gibt nichts gutes, außer man tut es…
Erfolgreiche Coachingpraxis sieht nach meiner Erfahrung in jedem Prozess anders aus. Mal ist es gut, die Themen gleich am Anfang in einem „Curriculum“ festzulegen, mal entspricht es dem Klienten mehr, bei jedem Termin am Anfang zu besprechen, „was ansteht“.
Erfolgreiche Praxis baut IMMER auf einer sorgfältigen und ausführlichen Auftragsklärung auf: welche Ziele bringt der Klient mit? Woran wird er merken, dass er diese Ziele ganz oder teilweise erreicht hat?
Oft ist Auftraggeber und Klient auch nicht die selbe Person. Diese Aufträge, die häufig im Rahmen von Personalentwicklung und / oder Change Management erteilt werden, erfordern klare Vertraulichkeitsabsprachen. Der Geschäftsführer oder Vorstand ermöglicht beispielsweise seinen Führungskräften Einzelcoaching – in diesem Moment gibt es zwei verschiedene Ziel-Regionen, die miteinander abgestimmt werden müssen.
Grundsätze
Freiwilligkeit ist eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen einer Coachingbeziehung, sie ist allerdings im Organisationskontext nicht immer voll gegeben (Coaching als „letzte Chance“ für schlecht performende Führungskräfte…) und muss auf jeden Fall thematisiert werden.
Vertraulichkeit und der Umgang damit ist ein unerlässlicher Bestandteil der Auftragsklärung, das ist vor allem bei der Dreiecks-Situation AuftraggeberIn / KlientIn / Coach wichtig.
Selbstverantwortung der KlientInnen besagt, dass diese die Themen / Ziele / Schwerpunkte der Arbeit bestimmen und auch jederzeit die Hoheit über Anfang und Ende haben.
Allerdings besagt dieses Prinzip auch, dass der Coach lediglich seine Prozess-Expertise zur Verfügung stellt und die KlientInnen selber für ihre eigene Entwicklung verantwortlich sind.
Methoden
Die Coachingmethoden stammen aus den verschiedensten Bereichen: Beratung, Therapie, Supervision, Training…
zum Beispiel:
Fragen: die wohl wichtigste „Intervention“ – in allen Ausprägungen. Etwa als „zirkuläres fragen“, das in der systemischen Beratung entwickelt wurde.
Visualisierungen: FlipChart, Pinwand, MindMaps, etc.
Szenische Formate: Rollenspiele o.ä.
Entspannungsübungen
Provokation – in einer „sicheren“ Beziehung zwischen Coach und Klient manchmal sehr hilfreich.
Feedback – als Coach habe ich gelernt, meinen „Radar“ zu benutzen und stelle diesen meinen Klienten zur Verfügung.
u.v.m.
Coaching – Themen
Typische Coachingthemen kommen aus zwei Richtungen:
- Krisen oder Probleme
Umstrukturierungen, Übernahmen, wirtschaflicher Druck durch Wettbewerb und Kundenansprüche
Schieflagen in der Work-Life-Balance, persönliche Überlastungen durch die geforderte (konstant hohe) Performance, Konflikte mit Partnern, Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kunden, Freunden etc.
- Ziele oder Möglichkeiten
Neustart, neue Chancen und die damit meistens verbundenen Risiken, neue Geschäftsideen, Karriereziele, Neueinstieg und Aufstieg, neue Verantwortungsbereiche, Lust auf neue Herausforderungen sowie die Vorbereitung darauf, Entwicklung der eigenen Stärken, Erweiterung des eigenen Horizonts etc.
Cochingthemen haben mit Veränderungen zu tun, entweder weil wir mit diesen Veränderungen (noch) nicht zurechtkommen, oder weil wir sie selber voranbringen wollen und (noch) nicht genau wissen, wie…
Kennen Sie das:
Ständiger beruflicher Druck, zu wenig Zeit zum “Nachdenken”…
Anstrengende und zermürbende Diskussionen mit Kunden, Mitarbeitern, Kollegen, Partnern…
Veränderungen in Ihrem beruflichen Umfeld oder in Ihrem Markt, die in eine enormen Tempo ablaufen und oft einen sehr hohen Entscheidungsdruck mit sich bringen…
Oder kennen Sie das:
Spannende neue Herausforderungen, die mit großen Chancen (aber auch Risiken!) verbunden sind…
Ein Berg an Entwicklungsmöglichkeiten, die alle vielversprechend aussehen, aber “man muss ja schließlich Prioritäten setzen…”
Lust auf Neues (Sie wissen nur noch nicht genau, wohin…)
Diese und viele andere berufliche Themen sind häufig der Anlass für Coaching. Der Begriff kommt ja eigentlich aus dem Sport, dort ist der Coach so etwas wie ein Trainer. Im Business hat sich Coaching als eine Form der Einzelberatung etabliert, bei der ein professioneller Gesprächspartner (der Coach) seine Klienten bei ihren aktuellen Fragestellungen unterstützt.
Abgrenzung
Coaching unterscheidet sich von anderen Beratungsformen, mit denen es jeweils auch Überschneidungsflächen gibt:
Supervision ist relativ ähnlich, hat aber die Wurzeln hauptsächlich im Non-Profit-Bereich und in sozialen Berufen und Organisationen.
Führungskräfte bezeichnen Teile ihrer Führungsaufgaben auch häufig als Coaching, meinen damit aber häufig eine Art Mentoring. Der Rollenkonflikt bei der Führungskraft wäre im Falle eines tatsächlichen Selbstverständnisses als Coach nicht zu unterschätzen.
Coaching bedient sich zwar vieler Methoden und Modelle aus der Psychotherapie, ist im Unterschied dazu aber strikt berufsbezogen und ergebnisorientiert. Coaches müssen ihre Grenzen zu therapeutischen Indikationen ganz genau kennen und ihre KlientInnen in entsprechenden Fällen auch weiter empfehlen.
Beratung durch FreundInnen und KollegInnen ist nicht durch einen Vertrag geregelt, verläuft meistens auch nicht nur „in eine Richtung“, außerdem sind die BeraterInnen in diesen Fällen nicht zu der notwendigen professionellen Distanz bzw. einer „distanzierten Nähe“, die für eine Coachingbeziehung charakteristisch ist, fähig.
Abgrenzungsbedarf besteht noch zu allen Felder der Fachberatung (Steuerberater, Finanzberater, Unternehmensberater etc.), die im Unterschied zum Coaching ja meistens die KlientInnen mit konkreten Ratschlägen versorgen, während im Coachingprozess die KlientInnen idealerweise ihre Lösungen selber finden.
Setting
Die Praxis besteht in den meisten Fällen aus einer Gesprächssituation. Hilfsmittel – zum Beispiel zur Visualisierung – stehen natürlich zur Verfügung.
Eine typische Coachingsitzung dauert 2 Stunden. In Einzelfällen kann diese Zeitdauer aber bis zu 4 Stunden je Sitzung geplant werden.
Überschaubare Themen sind manchmal nach 2-3 Sitzungen „erledigt“. Komplexere Veränderungsprozesse verlangen in der Regel zwischen 5 und 10 Sitzungen. In einzelnen Fällen kann auch eine kontinuierliche Betreuung – oft in längeren zeitlichen Abständen – Sinn machen.
Nach dem Erstkontakt werden wir eine probatorische Sitzung vereinbaren. Diese wird bei mir nur abgerechnet, wenn es zu einer Vereinbarung kommt. Ansonsten haben beide Seiten, also Klient und Coach die Möglichkeit, nach dieser ersten Sitzung zu entscheiden, ob man „zusammenpasst“.