Führungskräfte dürfen, sollen und müssen sogar Coachingkompetenzen besitzen und in ihrer Arbeit einsetzen. Oder? Die Frage, ob Chefs coachen können, ist so alt, wie der Begriff Coaching selber. In der europäischen Coaching-Branche hat sich eine Zeit lang – von ein paar Ausnahmen abgesehen – die Haltung durchgesetzt, dass die Rollenverwirrung zu groß wäre, und dass Chefs eigentlich ihre Mitarbeiter nicht coachen können, selbst wenn sie’s grundsätzlich könnten. In der angelsächsischen Welt ist man längst zu einer erweiterten Sicht gekommen, einige ernst zu nehmende Autoren und Protagonisten vertreten sogar sehr offensiv die Haltung, dass Coachingkompetenz eines der wichtigsten Führungsinstrumente ist.
Keith Rosen, ein sehr profilierter US-Sales-Coach, der mit seinem Buch „Coaching Salespeople into Sales-Champions“ auf sich aufmerksam gemacht hat, meint sogar, die Devise heißt ABC, „Always Be Coaching“ :
Coaching ist demnach nicht nur ein klar abgrenzbarer Prozess, sondern auch eine Haltung, eine Einstellung zum anderen, und eine bestimmte Philosophie in der Kommunikation mit anderen. Keith Rosen unterscheidet zwischen dem „scheduled coaching“, dem vereinbarten Gespräch also, das explizit einberufen wird, und dem „situational coaching“, einer Gesprächsform, die sich jederzeit anbieten kann.
Das ABC bezieht sich natürlich auf das berühmte ABC aus der Welt des Verkaufs „Always Be Closing“ und ist eine Abwandlung davon.
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