„Verwender von Theorien, in unserm Fall die Coaches, sollten aber… vor jeder theoretischen Strukturierung die wahrzunehmenden Phänomene so unvoreingenommen wie möglich auf sich wirken lassen…“ (Astrid Schreyögg, OSC, 2008)
Steve de Shazer, dem Begründer der „lösungsorientierten Kurzzeittherapie“ wird folgende Aussage zugeschrieben:
Wer eine Hypothese hat, soll sich still in eine Ecke setzen, zwei Aspirin nehmen, und warten bis der Anfall wieder vorbei geht…
Mit diesen Zitaten wird zum Ausdruck gebracht, dass die Unvoreingenommenheit bei Coach und – sofern möglich – auch beim Klienten so lange wie möglich aufrecht erhalten werden sollten, so dass die wahrgenommenen Phänomene „wie von allein“ zum Verständnis der dahinter liegenden Strukturen und später auch zu Entwürfen für Veränderung führen.
Es geht dabei unter anderem um die Trennung von Wahrnehmung und Interpretation, um das zu frühe Suchen nach (meist zu einfachen) Kausalitäten und anderen Zusammenhängen. Im Coachingprozess sollen Muster erweitert und ergänzt werden durch neue und/oder weiterführende Optionen.
Dazu ist es wichtig, dass der Coach seine eigenen Muster und Interpretationsschemata gut kennt und im Sinne des Klienten handhaben kann.